- Stimson
- Stimson[stɪmsn], Henry Lewis, amerikanischer Politiker, * New York 21. 9. 1867, ✝ Huntington (N. Y.) 20. 10. 1950; Rechtsanwalt, gehörte der Republikanischen Partei an; war 1911-13 Kriegsminister unter Präs. W. H. Taft. 1927 von Präs. C. Coolidge als Sonderbeauftragter nach Nicaragua entsandt, legte er dort die inneren Konflikte vorübergehend bei. 1927-29 war er Generalgouverneur der Philippinen. Als Außenminister (1929-33) unter Präs. H. C. Hoover leitete Stimson eine Abkehr von der traditionellen Interventionspolitik der USA in Lateinamerika ein, trug mit der Forderung, den europäischen Verbündeten die Kriegsschulden zu erlassen, zur Lösung des Reparationsproblems bei und engagierte sich für die Eindämmung der japanischen Expansion in China (Stimson-Doktrin). 1940-45 Kriegsminister unter dem demokratischen Präs. F. D. Roosevelt und dessen Nachfolger H. S. Truman, setzte er sich früh für eine groß angelegte alliierte Invasion Frankreichs von britischen Stützpunkten aus ein. Er kritisierte die Bombardierung Dresdens 1945, betrachtete jedoch den Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki als ein Mittel zur Abkürzung des Kriegs.Werke: American policy in Nicaragua (1927); Democracy and nationalism in Europe (1934); The Far Eastern crisis (1936); On active service in peace and war (1948, mit McGeorge Bundy).R. H. Ferrell: American diplomacy in the great depression. Hoover-S. foreign policy, 1929-1933 (New Haven, Conn., 1957, Nachdr. Hamden, Conn., 1969);E. E. Morison: Turmoil and tradition. A study of the life and times of H. L. S. 1867-1950 (Neuausg. (New York 1964);
Universal-Lexikon. 2012.